Im Wohnzimmer von Frau Kunigunde Griffel trafen sich evangelische Christen in Feldmoching, und zwar bereits in den frühen 1930iger Jahren. Sie hielten Andachten und beteten gemeinsam. 1936 entstand ein Betsaal und ab 1948 wurden in diesem regelmäßige Gottesdienste abgehalten.
Frau Griffel hat ihr Grundstück der Gesamtkirchengemeinde überschrieben, so konnte 1964 die Bethanienkirche eingeweiht werden.

Die Außenansicht der Bethanienkirche ist bestimmt durch das Sichtmauerwerk aus Lochhauser Ziegeln mit breiten, rau abgezogenen Mörtelfugen. Die Kirche bekommt dadurch eine plastische Gestalt und ein nordisches Gepräge.

Der Turm ragt 20 Meter hoch. Er enthält drei mit der katholischen St.Peter-und Paul-Kirche abgestimmte Glocken. Sie tragen die Namen der Geschwister aus dem biblischen Bethanien: Lazarus, Maria und Martha.
Der Platz vor der Bethanienkirche mit seinen halbhohen Mauern und seinen Bänken ist für Gemeindefeste besonders gut geeignet.

Der Innenraum der Kirche ist schlicht und klar strukturiert. Er lädt ein zu Stille, Konzentration und Gebet.

Betritt man im Sommer an einem sonnigen Tag die Bethanienkirche, muss sich das Auge erst an die dunklen Lichtverhältnisse gewöhnen.

Beim ersten Betreten ziehen zwei Einrichtungsgegenstände die Blicke auf sich: Das große Altarkreuz und das in drei Farben leuchtende Glasfenster hinter dem Taufstein.

Das über dem Altar aufgehängte golden patinierte Holzkreuz gestaltete der Bildhauer Karl-Heinz Hofmann. Seine Form mit den gleich langen Kreuzbalken und dem nur leicht angedeuteten Korpus innerhalb der goldenen Scheibe ist ungewöhnlich. Es wurde im Jahr 1984 zum 20-jährigen Kirchweihjubiläum angefertigt und angebracht.

An einem Tag im Spätherbst oder beginnenden Frühjahr strahlt dieses Fenster wunderschön von außen in den nur schwach beleuchteten Kirchenraum hinein. In den Farben Weiß, Blau und Rot werden die Elemente Geist, Feuer und Wasser dargestellt. Die Abbildung links vermittelt nur einen blassen Eindruck.

Die weiße Taube im linken oberen Bereich des Betonglasfensters erinnert an die Erscheinung des Heiligen Geistes bei der Taufe Jesu durch Johannes am Jordan: „Und als Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser. Und siehe, da tat sich ihm der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen.“ (Matthäus Kap. 3 Vers 16). Das Blau im unteren Bereich des Fensters stellt das Lebenselement Wasser dar, das in der Taufe ein neues Leben durch den Glauben an Gott schenkt. So wie Jesus durch Johannes am Jordan mit Wasser getauft wurde, werden Christen am Taufstein der Bethanienkirche und in der ganzen Welt mit Wasser getauft.
Die roten Glaselemente, die von der Taube ausgehen, weisen auf das Element Feuer mit seiner unbändigen Kraft und seiner Unberechenbarkeit hin. Dieses Element steht für den Heiligen Geist. Von dessen Erscheinen mit Feuerflammen wird in der Bibel berichtet. Ein Beispiel ist die Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Jünger der ersten Gemeinde an Pfingsten: „Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist…“ (Apostelgeschichte Kap. 2 Verse 3 und 4).

Weitere Informationen über unsere Bethanienkirche haben wir in unserem Kirchenführer Bethanien zusammengestellt.